Armored - der Film

Zusammenfassung

Inhalt

Verpasste Chancen

Der Film lässt so ziemlich alles wieder fallen, was er einmal in die Hand genommen hat. Die Weltwirtschaftskrise hat viele Amerikaner das Haus gekostet, wie schon Micheal Moore gewohnt einseitig in seiner Doku „Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte“ einem breiten Publikum gezeigt hat. Ty hätte jetzt als Rächer der Enteigneten auftreten können, wie man anfangs auch vermuten könnte. Als er nämlich in einer Szene mit Mike in einem schicken Foyer zu sehen ist, sagt Ty ihm: „Das ist die Bank, die das Haus will.“ Eigentlich hätte Ty alles Verständnis dieser Welt gehabt, wenn er in seiner Situation Geld gestohlen hätte, dass irgendwo im Computer erschaffen wurde, für eine Bank nicht mehr als den Papier- und Farbwert besitzt und zudem noch bis zum letzten Cent versichert ist – aber so kommt es nicht. Der Kapitalismus zieht am Anfang kräftig die Daumenschrauben an, verzieht sich nach der ersten halben Stunde aber völlig aus der Story und kehrt auch nicht wieder.

Ebenso wäre es auch möglich gewesen, den Mord samt seinen Folgen in den Vordergrund zu rücken. Wie wird aus einer opferlosen Tat ein Urverbrechen – aber auch hier legt Regisseur Nimród Antal („Motel“) keinen Wert darauf, wie der einzelne (oder überhaupt ein) Charakter mit der Schuld oder der Angst vor der Justiz umgeht.